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Der Umbau moderner Yongnuo Blitze für die Verwendung im Doppelkollektor
02.03.2024
Der Doppelkollektor ist ein bewährtes Bauteil, um einen Elektronenblitz in den optischen Beleuchtungs-Strahlengang eines Mikroskops einzufügen. Zeiss hat verschiedene Varianten des Doppelkollektors produziert, Jürgen Stahlschmidt / Hagen hat schließlich diese Bauteil für viele Mikroskopiker nachgebaut, um auch andere Mikroskopfabrikate zu bedienen.
Mittlerweile fallen viele der ursprünglich häufig genutzten analogen Blitzgeräte von Metz, insbesondere der Typ 32 CT 3, altersbedingt aus und können nicht mehr mit dem identischen Typ ersetzt werden, weil auch diese Geräte, die durchaus gebraucht zu bekommen sind, häufig technisch defekt sind.
Die Firma Yongnuo bietet hierfür ideal geeignete Geräte an. Die Blitze sind manuell zu steuern, Geräte mit TTL bzw. ETTL Automatik kommen hierfür weniger in Frage, da fast immer zusätzliche Arbeiten am Blitz zu erledigen sind, die letztlich auch nicht sicher zum verlässlichen Einsatz der Automatik führen.
Die manuelle Kontrolle der Blitzintensität ist auch im eingebauten Zustand des Blitzes problemlos zu erreichen und wird über kleine Tasten realisiert. Da die Yongnuo Geräte auch per Funk zu steuern sind, kann auch alternativ über den YN560-TX Sender die Intensität eingestellt werden, der dann im Blitzschuh der Kamera befestigt ist.
Für den Einsatz im Doppelkollektor muss der Blitz zerlegt werden. Größte Vorsicht ist hier wichtig, da hohe Spannungen im Blitzkondensator vorkommen. Natürlich erlischt auch die Garantie für das Gerät.
Unverbauter Blitz Yangnou YN560 III
Zunächst werden die markierten Schrauben entfernt, um das obere Blitzgehäuse auseinanderzubauen.
Die gummierten Abklebungen werden mit einem Messer angehoben und abgenommen.
Die beiden Metallklammern je Seite werden entfernt.
Die Gehäuseschalen können jetzt auseinander geklappt werden.
Jetzt wird der Blitzreflektor ausgebaut, die markierten Schrauben werden gelöst.
Die ausklappbaren Diffusoren auf der Oberseite des Blitzgehäuses müssen ebenfalls weichen, weil der Blitzkopf ansonsten zu breit ist und nicht in den Doppelkollektor passt. Dazu bitte die markierten Schrauben lösen.
Blitzgehäuse mit demontiertem Diffusor.
Um die Blitzröhre ausbauen zu können, muss zunächst die Mechanik für den Zoom zerlegt werden. Die 3 Schrauben werden gelöst...
.. die kleine Platine abgehoben....
.. und die Führungsstifte für die Zoom-Verschiebung gezogen, bis der Träger für die Blitzröhre frei ist. Die Führungsstifte werden wieder eingebaut und die Platine mit den 3 Schrauben befestigt.
Nun kann das Kabel der Blitzröhre gekappt werden. Das geschieht auf der Seite der Röhre, an der nur 1 Kabel ankommt.
Die transparente Sicherung der Röhre wird nun vorsichtig entfernt....
...und die Röhre vorsichtig aus der Halterung gezogen...
Damit die Kabellänge für die neue Lage der Blitzröhre ausreichend ist, muss in das Reflektorgehäuse ein Durchbruch geschaffen werden, damit das Kabel nun von oben anstatt von der Seite Zugang hat. Dies geht am besten mit einer erhitzten Messerklinge...
Jetzt passt die Röhre gut in ihre neue Position :
Nun kann das Gehäuse für den Zusammenbau modifiziert werden:
Die Gehäuseüberstände an der Oberseite und den Seitenteilen werden abgeschliffen...
...damit diese bündig mit der Diffusorscheibe abschließen. Nur in diesem Zustand passt die Blitzzunge korrekt in den Doppelkollektor:
Beide Diffusorscheiben werden zusammengeklebt....
.. und erhalten die Bohrungen zur Befestigung der Blitzzunge...
..., zusammengebaut sieht das Ganze so aus :
Jetzt kann die Blitzröhre eingesetzt werden...
... hier in der Ansicht von der Innenseite....
.. und schließlich das getrennte Kabel der Blitzröhre neu verbunden werden, hier mit einem roten Kabel...
.... welches auf der Steuerplatine am Platz des getrennten Kabels verlötet wird.
Die Gehäusehälften werden wieder zusammengestzt, verschraubt, die Klammern eingesetzt und die Blenden aufgeklebt.
Der Blitz ist nun fertig zum Einstecken in den Doppelkollektor.
Hier sieht man den Blitz eingebaut in einen Dopplekollektor nach Stahlschmidt an einem Leica Mikroskop. Der Blitz (hier ein YN 560 II) ist gut zu erreichen, um die Leistung einstellen zu können.